Eden Shrimps aus dem Silvofishery-System

Knackig und delikat, gehören die Krevetten rund um den Globus zu den beliebtesten Meeres- früchten überhaupt. Kein Wunder, dass die Krevetten die wirtschaftlich wichtigsten Krustentiere geworden sind.

Krevetten werden auf allen Ozeanen in grossen Mengen gefischt und in tropischen und subtropischen Gewässern auch mit grossem Erfolg gefarmt.

Allerdings kommen höchstens Küstenbewohner in den Genuss, die feinen Garnelen so auf den Tisch zu bringen, wie sie unzweifelhaft am besten sind: frisch aus dem Meer! Doch die moderne Tiefgefriertechnik macht es möglich, dass auch in einem Binnenland wie der Schweiz kaum Qualitätseinbussen befürchtet werden müssen. Sofort nach dem Fang werden die Krevetten roh oder gekocht gefroren, im Ganzen, ohne Kopf oder ganz beziehungsweise zum Teil geschält.

Durch die globale Umweltverschmutzung, Klimaerwärmung und Überfischung verarmt der Lebensraum Meer. Wir benötigen die kontrollierte Nachzucht in Aquakulturen, um die natürlichen Ökosysteme der Weltmeere zu schützen und zu erhalten. Durch den Einsatz einfacher biotechnologischer Verfahren können tropische Warmwassergarnelen ohne Gewässerbelastung und Einsatz von Pharmaka produziert werden.

Mangroven funktionieren als gigantische Filteranlagen

Neben Korallenriffen und tropischen Regenwäldern zählen Mangrovenwälder zu den produktivsten Ökosystemen der Erde. Sie bestehen aus Bäumen und Sträuchern unzähliger Pflanzenarten, die sich an tropischen und subtropischen Meeresküsten und brackigen Flussmündungen ansiedeln, wo sie dem Wasser täglich bis zum Kronenansatz ausgesetzt sind.

 

An diese Lebensbedingungen haben sie sich gut angepasst: Mangroven sind gigantische Filteranlagen. Sie nehmen überschüssige Nährstoffe auf und entlasten Küstengewässer, indem sie Salz in ihren Zellen einlagern. Einige können wie Kakteen Wasser speichern, um hohe Salzkonzentrationen zu verdünnen. Die Wurzeln bieten Fischen, Muscheln und Krabben einen sicheren Lebensraum und ihren Larven und Jungtieren beste Bedingungen. Deshalb werden Mangroven auch als Kinderstube der Ozeane bezeichnet.

 

Nachhaltige Standards sind für den Ausbau dieses Wirtschaftszweiges unerlässlich. Mit Hilfe solcher Innova­tionen können Aquakultur Ressourcen schonend und energieeinsparend gestaltet werden. So wird eine wichtige Nahrungsgrundlage der Bevölkerung sichergestellt, gleichzeitig eine Teil­entlastung der Meere und Ozeane erreicht sowie ein Beitrag zur Bewahrung bedrohter Arten geleistet.

 

In Vietnam, im südlichen Teil des Mekong-Deltas, wird die kontrollierte Aufzucht von Eden-Shrimps aus den Zero-Input-Aquakulturen in den Mangroven als Alternative immer wichtiger. Umweltbelastungen können von vornherein vermieden werden, und den Krevetten muss keine zusätzliche Nahrung zugeführt werden. Durch ein raffiniert ausgeklügeltes Schleusensystem, das regelmässig bei Flut geöffnet wird, kann nährstoffreiches Meerwasser mit genügend Plankton in die naturbelassenen Mangroven-Teiche eingelassen werden.

 

Dadurch können sich die Shrimps auf eine ganz natürliche Weise, unter artgerechten Bedingungen, ernähren. Im Zyklus des Gezeitenstroms werden bei Ebbe die Schleusen wiederum geöffnet, damit die geschlechtsreifen Krevetten, auf ihrer Wanderung in Richtung Meer zum Laichen, an der offenen Schleuse abgefischt werden können.
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Arne van Grondel zum Thema Eden Shrimps aus dem Silvofishery-System
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